Zions--Bote. (Medford, Okla.), Vol. 17, No. 17, Ed. 1 Wednesday, April 24, 1901 Page: 3 of 4
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(Kiorgt. 91m filgenbeii Worfle» flau
ben mir ufiigeftärft auf. (Gott gab
»in« neue (Mnabe i» biefcm Torfe (Ge*
idiwifter, Sreunbr itub and) eine fd»wer
ftraufe zu besuchen. Tie ftrau be« 91.
Triebifler Don >Hiicfenaii ftammenb war
r*. Sie ist eine fleborene Enn«, Tochter
be« ^afob Enn«, früher Klippeufelb.
'Wenn id) mid) redn erinnere, so bot sie
idion oier Monate auf bem Mranfcubrtt
zugebracht. (Geiunb ist sie in ibrein
stanzen Vlcben, mie sie sagt, nie gehörig
gewesen. Tie liebe 3»»flerin Sefn
märtet auf be» jpeilanb unb auf ihre«
tfetbe« Erlöiung. ©Sie herrlich, baft
•Hörn. 5, 1 so mabr ist!
(Sdluft folgt.)
31m* ernster £eit.
*)
®on Sömmerba borten sie wenig, so
oft and) Matbarine bie umher ziehenbeii
Vanbelelenlc au«iragte. Johanna
hatte ein ©iibchen gehabt, ba« war ibr
mieber gestorben, jeßt biitle sie mieber
ein«. Ta meinte jrau Martha zum
Öerzbredjen: „'Jfidit einmal ba« zeigt
sie ibien Eltern an, sie hätte boeb fterb.’n
s innen, unb märe io uiiDeriöhnt au* ber
'•Welt gegangen, unb mau bot ein liebe«
iodjterfinb unb barf e« nicht einmal
herzen!"
3bee Sarbe mürbe immer bleicher,
ihre Sdjritte langsamer, ihre ©ader
eingefallener; Katbrine iah e« mit t'iebe
unb iSeib; soeben mit ©erbrnft. „So
luib nun bie '©Seibeleute, sönnen gar
i id)t einmal fest fein, mo e« not thut;
nun, mit ber Seit mirb sie ja aufrieben
werben." Aber iie würbe nicht zufrie*
ben; ber Stummer zog feine Surdien
tmmer tiefer butd) ihr Angesicht, obwohl
m ben ersten fahren mandje« in Erfurt
zu ieben unb zu hören war, ma« ein ge*
ituibe« (Gemüt gar mol)l erfreuen unb
ei heitern sonnte, unb auf Stnuben auch
mohl einmal ba« franse ber grau i>eb*
ueftt erfriidite. 3m Mai fam Sriebrid)
Dübeln III. mit feiner holbfeligen
•Königin fiuife; ade« jauchzte ihnen ^u,
rie Stabt war auf*« fdjönfte gefdjtnüdt
unb abenb« bell etleudjtet, bie ganze
lliiigegenb strömte zusammen, auch üiele
Sreunbe au« Alacf), bie bei üebred)t«
iiufebrten unb ba« neue Jpau« mit feiner
) böiten Einrichtung bemunberten.
Aber nach zwei Rohren schon, in ben
Herbsttagen be« 3at)re« 1800, zog ein
i'ljmere« ©Setter herauf unb staub gar
l uige über bem gesamten beutfehen ©a=
teclanb, unb befonber« bunfel über ber
t r.nett Stabt Erfurt, unb biefe« ©Setter
b:eft Krieg.
91ad) ber Schlad)t oou Sena brangen
bie granjofett zu allen Thoren herein u.
1 iflärt.n sich al« bie Sieger unb $erren.
Tie Stabt, bie so lange im ^rieben für*
mainjifcb gewesen war, unb nun erst
wenige 3sth*e preußisch, nahmen nun
t ;e granjofeu in ©efiß unb zwar nicht
11« greunbe, fonbern al« geittbe.
Man muß bie Eh*onif ber guten
alten Stabt aufschlagen, um ganz ju
ermessen, ma« ba« sagen will. ©Senn
matt bie ©lätter berfelben oon 1800 bi«
1813 burchfieht, so sträubt sich ba«
■Haar auf bem topfe ob solcher Seihen:
(Gelb unb l'ebenomitteln, biefe langen
furdjt baren Krans betten unb Sterben«'
weiten; man saht e« säum, bafj bie
Einwohner nicht samt uitb fonber« ba*
riiber zu (Mrunbe gegangen finb, unb
wer, mie id), in feiner Sugenb noch bie
Veute, bie solche« burcblebt hoben, al«
(Hreife, unb zwar al« fröblidje (Greife
unb (Greisinnen bat umhermanbern sehen,
ber lernt, baft ‘Gott auch unter bem
©Setter eine föftliate Saat sann wachsen
lassen, nämlid) bie ©stanzen ber (Motte«
furcht, be« (Glauben«, be« Wüte«, ber
tfufriebenbeit unb ©ruberliebe, bie oor*
her au« ber ©Seit oerfchmunben jii fein
schienen.
Aud) über unsere greunbe an ber alten
Strafte fam ba« ©Setter; ba« schöne
neue .ftau« faftte oft bie anfpruch«ooQen
(Mäste säumt mit betn stillen ©Softdeben
war c« rein am Enbe, unb war e« nur
gut, baft bie alte Statbarina ben Stopf
nicht so leicht oerlor, wie Rochen unb
Martha, sie blieb immer gelassen unb
wußte fid), obgleich sie nicht französisch
gelernt hatte, hoch ganz leiblich mit ben
unbolben (Gästen zu oerftänbigen in
ihrer frifdjen, ruhigen Art.
©on Sömmerba hatten sie so lange
nicht« gehört, baft bie arme Martha
barüber ganz 001t Straften fam, unb
fdjlieftlid) and) Soeben einen Anfaü
oon Erbarmen hatte unb einen
sicheren ©oten bahin abfd)idte. Tod)
tarn er zurüd mit betiintnterter Miene
unb ernstem (Gefidjt. Anbrea« hatte
eine« Abenb« im St rüge über bie gränz*
ofeit geschimpft, e« war angezeigt wor*
ben; ben ©rojeft hatte man ihm nicht
geiundü, man hatte ihn aber in bie
Montur geftedt unb er hatte au«ntar*
fd:ieren müssen; anbern Tage« hatte
Johanna ihre ganze Einrichtung an ben
Suben oerfauft unb war mit ihtem
©üben bei nächtlicher ©Seile auf unb ba
oon, wohin muftte niemanb.
Ta« war nun für grau Martfta ein
entieplidjer Sdjlag. Katharina tröstete,
io uiel sie immer sonnte: „grau, sie ist
unter bem Fimmel u. in (Motte Jpänbeit,
uitb samt ihr nicht« geschehen, al« wa«
(Gott hat ersehen uub wa« ihr selig i-t!
©etet nur, ba« hilft ihr unb ba« tröstet
eud)!" Tie arme Wartfja üerfudjte e«,
aber e« schien beinah, al« hätte sie säum
Straft mehr bazu.
Ta« gahr 1808 fam heran u. brachte
für Erfurt zwischen ad ber Trübsal
groftartigen (Glanz unb Dielen Wenfdjen
reidjen ©erhieltst. Napoleon hatte bie
beutfdjeit gürfteit zu einem Stongreft zu*
fammettgerufen, traf sich in Erfurt nut
bem Kaiser oon SRuftlanb u. bem Stönig
oon Sachsen, ben Sfönigett oon ©aiertt
unb ©Siirttemberg, unb Dielen anberen
gürften unb sperren, währenb ber arme
ft'önig üon ©reuftett trauernb tm ent*
fernten ©Sinfel be« Sanbe« faft, ba«
matt ihm gelassen hatte. Ta gab e«
Diel zu sehen unb zu hören; Soeben war
ben ganzen Tag auf feinen güften, unb
mertte nicht, inbem er bie Dielen bunten
ßichter unb ßatttpett auf ben Straften
betrachtete, baft^ ba« SSeben«fIämmlein
feine« treuen ©Setbe« int ©erlöschen war.
Katharina wich nicht oon ihrem Sa*
ger, rüdte iftr bie Stiffen, wischte ihr.
al« Soeben eine« Abenb« nach jpaufe
fam, fanb er sie in grieben fchlafenb,
binübergefchlafen in bie Emigfeit.
Erst wollte er e« nicht glauben, bann
sonnte er e« nicht fassen; er hatte sieb so
an ihr Elenb gewöhnt, baft er meinte,
ba« gehe so fort bi« an« Enbe ber Tage,
aber nun padte e« ihn innerlich gewaltig
an. AI« er fid) am Wittag adeitt mit
jSlatharine zu Tisch feßte, seufzte er:
,,'ASer hätte ba« gebad)t, ma« mag ihr
nur eigentlich gefehlt haben?"
,,'ASa« ihr gefehlt hat, ba« fragt 3hr
nod), ba« liegt bod> flar ant Tage: Tie
Sohanne hat ihr gefehlt, unb ba feib
3hr ganz adeitt Schulb mit Eurem
Staarfinn; Sftf habt immer nur au
End) gebacht unb habt sie modelt auf
Eure Art gliidlid) machen, unb nidjt
auf ihre; ba« ist ihre Stranfheit gewesen;
gegen ein wehe« jperz ba hilft fein neue«
pau« uub fein SSehnftuftl unb fein gut
Essen unb Trinfen, unb hättet 3hr bie
Augen aufgethan, so hättet 3hr f« geie
heu!" So jagte statharina.
Ter alte Soeben würbe ganz hlaft, u.
e« ichicn, al« wodte er zori,ist werben;
bauad) fanf er zurüd in feinen Stuhl
unb äd)-,te, aber er sprach feitbem fein
©Sort zu Slatharitten, ba« nid)t bringettb
nötig war, unb ging umher, al« hätten
ilp bie Jpübner ba« ©rot genommen.
«atharine hatte nun herunter geipro
d)en, wa« ihr auf ber Seele gebrannt
üat*c, unb war feitbem wieber bie alte,
Demütige Wagb. Sie hatte fid) immer
nicht Diel au« Sodjett gemacht unb wäre
ant liebsten wieber nach Alad) zurüdge
gangen, sie hatte e« ja aber grau
'Uiartba in bie $anb oerfpreeften müssen,
furz oor ihrem Tobe, nicht uon bem
Ferrit zu gehen: „schon, baft jemanb ba
ist, wenn einmal bie S°hantte fomntt "
(Sortießmig folgt.)
O' ~ v v ‘oifu/iv iv; v
M'e massenhafte Einquartierung, biefe ben Schweift ab unb betete mit ißr, unb
ÜHofthern, 2.
April. „Uub (Gott segnete fit unb
sprach Zu ihnen: Setb fruchtbar unb
mehret eud), unb fiiüet bie Erbe, unb
macht sie eud) Unterthan." u. f. w.
1 äJJoi. 1, 28. Ta ber £>m Diele feiner
Slinber unsrer (Gemeinschaft iomie einen
grossen Teil ber Slircpenglieber f)ie^er
geführet hat, so geht auch obige« ©Sort
hier in Erfüdung, infonberheit, ba aud)
biefer Teil ber Erbe eine fruchtbarer ist.
E« wirb angenommen, baft hier 800
Jamilien unser« ©olf« zwischen ben bei*
ben Slüffett ben füblichett unb nörblidjeit
3a«fatd)eman« wohnen, jpabeit wohl
eine Strede üou :jO bei 30 englische
©feilen befiebelt. E« liegt zwischen
bem 52 u. 53 ©r. (Grab. ©Sir mödp
teit hier gerne wissen, in weldjetn (Grabe
unsre Öfefchw. sich bort im russisch* Si
biriett anfiebeltt, benn nach bett ©efchrei*
bungen im 3.*©otefinb bie ©erhältniffe
Ziemlich iiberein, ba wir aber nur erst
2 Sahre hier weilen, so finb unsre Er*
fahruitgeit wenig, bod) ba unsre Anfieb*
lung schon 8 Sahre alt ist, so bürsten
wir wohl getrost in bie ßufunft fd)auett,
benn an (Motte« Segen ist aüe« gelegen.
Ten ersten Sommer hatten wir unser«
Erachten« zu Diel Stegen, so baft ba«
(Getreibe groft im Stroh würbe, aber
nicht gehörig au«reifen sonnte. Tie
größte ©Sänne betrug 24 (Gr. 9t. 3w
©Sinter 30 (Gr. Slälte am uiebrigften
hatten aber aud) im Sau. 5 (Gr. ©Sänne
Tie Ersten fingen ben 7 April an zu
säen. Ten zweiten Sommer 1900 be
trug bie ©Särme bi« 30 (Gr., nad) uns
rer Meinung zu furze Seit. satten
genügenb »fegen unb oa« (Getreibe muche
öödig au« unb ergab eine ooüe Ernte
3« einem gut zub-reiteten (Gentüfegar*
ten gebiet) ade«, infonberheit Kartoffeln,
l'eßten ©Sinter ansang« wenig Sdjitce,
fiel aber immer mehr, baft im SRärz
ichon 18 Soll im Turfchnitt lag. Tie
größte Kälte betrug nach unserm (Glase
ant 9teujahr«ntorgen 28 (Gr 9t. Ter
©Sinter ist fält unb troden. Sobalb
ber erste Sdptee fällt, werben bie ©ug*
gie« unb ©Sagen eingezogen unb erst int
Snibjaftr wieber fteroor gebracht. Ta«
©ieb geht auf bet ©Seibe bi« ber Scfjnee
bie Erbe zubedt, wa« ben ersten Sinter
ben 1. Tez- unb im zweiten ©Sinter
bereit«am 14. 9t 0 Dem ber gejchal). Unb
int Sriihjahr sobalb ber erste Schnee
fort ist, geht ba« ©ich unb fud)t feilte
9tahrung. Ta« CMra« ist ©uffalogra«
unb ba« ©iel) hält fid) gut; in ben
9tieberungen wächst längere«, aud)
Sdjilf. Ter Srlihlittg fdieint eine
©Suche später fommett zu tooden; e«
wirb wol)I ttidt Diel oor bem. 20. April
g^fäet werben. Ta« £anb haben wir
int gerbst zubereitet, bod) Diele thun e«
erst tm Frühjahr. Cbige« finb ©er
hältniffe nach welchen mehr ober wetti
ger bie (Gefdjwiftcr tnid) in ben ©er.
Staaten frugen, al« ich auf einer acht
mödjentlichen ©efud)«reife unter ihnen
weilte, nämlich in Minn., S. Tafota,
Kattfa« uitb Cflatjonta. Turfte aud)
unfern 1.Ebitor be« S- ©. auf feiner
Samt al« Sarmer beobadjtett unb mit
meinen bortigen ©erwanbten uub (Ge
ichwiftern unter ihrem Cbbach eine«
Aadjntittag« in fd)öiter Harmonie Der
weilen. Aud) würbe ich Don mehreren
(Geschwistern gefragt, ob unsre cattabiicfte
9tegiirung ©orfdjuft gewähren würbe,
etwa 9ieifegelb, wa« bie ©etreffenben
ipäter mit Siuien zuriid erstatten wiir
ben. £mbe foldje« bem Emigranten
Eoittmiffär Smith unb feinen (Gehilfen
in ©Siitepeg Dorgelegt, welche rieten,
eine üifte Don 9famen ber Satniliett*
häupter unb ber Sslhl ihrer Santtlten-
g.ieber einzufenbett, unb bann würben
sie sehen, wa« sie thun fömtten, boch id)
iodte aud) mit bem (GeneraOAgenten
Softler sprechen. So nötigte ich Mr.
Sohn« eilten Deutschen au« ihrer Mitte
mit mir uiitzufommen. ©Sir legten
.ßerrn Softler bie Sache üor, weldier
auih baöfelbe sagte. Er würbe Don ber
Erenze hierher thun, wa« er fönnte auf
selbige Öebingungett. Sie gaben
wenigsten« jeber Hoffnung itt biefer
Sache.
Übrigen« hat ja bie 9tegierung aud)
an ben Tudjoborzen üiel gethan, meldte
hter in Menge hinter bem 91orb 9lioer
wohnen. Ta ist ein offene« Selb für
Miffiott«arbeiter unb so ganz in ber
9?afje. ©Sir haben schon an ©r. §ernt.
Saft, 9lumänien, gebacht. Auch wirb
hier öfter« itt Heineren Kreisen üon einer
hohem beutfehen Schule gesprochen.
Möge ber §err aud) hierin (Gnabe
geben. Überhaupt ist hier ein große«
Arbeit«felh in geistlicher $infidjt.
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Harms, Johann F. Zions--Bote. (Medford, Okla.), Vol. 17, No. 17, Ed. 1 Wednesday, April 24, 1901, newspaper, April 24, 1901; (https://gateway.okhistory.org/ark:/67531/metadc943954/m1/3/: accessed May 4, 2024), The Gateway to Oklahoma History, https://gateway.okhistory.org; crediting Oklahoma Historical Society.