Oklahoma Volksblatt. (Oklahoma City, Okla.), Vol. 14, No. 42, Ed. 1 Thursday, January 2, 1908 Page: 2 of 8
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2his ber IPocfyc.
IPcIt unb Ccbett unter 6er £upc e6ito>
rietler SSetracßtung.
C-nola»be JIRftroyotc.
Set soeben erschienene stebenteBanb
6er Dom ßonboner ©ruffßaftsratß
tjetausgegebenen ßonboner ©tattftit
enthält eine Dteiße interefionter^at)ten,
bie über bie Organisation unb Das
Sieben bet englischen ©ietropole ©uf=
schlug geben. Ginen wie grossen ©et
roaltungSapparat bie 'Jliefenftabt et
fotbert, geigt bie Stjatfaße, bat nicht
weniger als 101 öffentliche Körper»
[(haften Wirten; ihre ©Utgtieber, bie
theils biireft, theils inbirett gemäßU
Werben, gäblen insgesammt 3783
©ianbaie, bie ©Jäfjlerfdjaft ber ©raf-
fchaft Sionhon 686,904 ©Säßler. Sie
ÜBafjlbettjeiligung ist in auffteigenbcr
fiinie; bei ben legten ©arlatttentsroah
Ien übten 78.3 bon tjunbcrt Sionboner
©urgerti, also 13 ©rogent meßt als
Dorbem, ihr ©Safjlreßt aus. Sei ben
©raffßaftSrathroaljkn fintt bieSßjf)! .
betßeiligung auf 55.5 bimmerhin
10 Ißcogent meßt als bei Den borber
geßenben ©Saßlen. Ueber bie ©eoölte
tungsgiffetn fehlen feit 1901 genauere
©ngabett; bie ©iatiftiter . berechnen
ani 6. ©pril eine 3slßl bon 4,758,217
für bie „Gountn of ßonbon" unb 7,=
217,939 für „©realer ßonbon", also
runb ein (Sechstel ber ©eoölferung
©roßbritanntenS.
Sie ©eburtsrate bergeichnet 27.1
Geburten auf 1000 lebenbe Ginwolj«
ner, fte steht bamit hinter Gljtißiania,
Kopenhagen, Sublin unb ölaSgolo,
übertrifft jeboch ©erlitt, ©rüffel, ©a=
riS unb Dtom. Sie ©terblißteitSgif«
fer in ßonbon ist 15.68 ber ©eoölfe
rung. ©eljr interessant ist eine Segen»
überfteüung ber in ßonbon unb ©ero
JSjorl bezahlten '©rbeitälötjne. ©Säfjrenb
g. ©. bie 'JteiD ©oder ©tudateure in
44 ©hinten 124 sli. 9 d. oerbienen,
gewinnen bie ßonboner in 50 ©tun
ben nur 45 sli. 10 d. Sie 'Jieio 2)or
ler ©ßreiner berbienen in 44 ©tun
ben 97 sli., bie ßonboner in 50 ©tun
ben 33-sli. 9 di 3n ßonbon gibt es
36 Üfjeatcr, 84 ©ingfpiclfjallen. 3m
gangen finb gu öffentlichen Utiierfjal»
iungSgioeden 348 *(5tabliffementä -Ion«
geffionirt, tuobei Jfunstfanunlungen,
©lifswnäijäufer u. f. in. einbegrif»
fen finb.
Um ben giltst ber Dliefenftabt gu
stillen, stnb 4988 ©aßbäitfer an ber
Ülrbeit. Saju tommen 278 Rotels unb
iReftaurantb. Sie 3«t)l ber Sieißäu
fer ist mit 1936 festgestellt. ©lies in
allem finb es melfr als 10,000 ©tät
ten, an beneiiöetränfe berabfolgt ioer-
ben. Sie ßonboner ©oligei Übermacht
ein ©ebiet bon 699.42 O.uabrntnieilen,
17,210 Konstatier Italien DieOrbnung
aufreßt. ”3)0,01 gefeilt steh bie Gilt)*
©oligei mit 1144 ©ßußleuten. ©uf
jeben Konstatier entfäßt ber ©ßug
für 470 UJIenfdjcn, in ber Gitij ist für
je 28 Ginrooljner ein ©ßugmann ge»
stellt. 3m ©erlaufe eines 3abreS wer
ben burchfchnittlich 172 ©tenfdjen in
ben ©traßen fionbonS getöbtet; bie
3at)l ber ©errounbeten beträgt etiua
11,000. 3n ben ßonboner ©chulen ist
für bie ©ufnaljine bon 721,673 Hin
bern gesorgt; ber ©ßulbefttdj beträgt
88.2 b. £>. 656.4 teilen beträgt bie
©ßienenlänge bet ©roßlonbotter Gi»
fenbaf)nen, 586 ©tationen bienen bent
©erfonenDerlefjr. Sie elettrifd)en
Sannen tneifen eine ©d)ienenlänge bon
400.59 ©leiten auf, 2961 ©ferbe unb
783 ©lotoromnibuße ergänzen biefe
SerfebrSmittcI. 3m 3nbre 1905 wtir
ben burd) aß biefe ©ertctjrSgelegenbei
ten 1,074,505,420 ©erfonen beförbert.
Ser ßonboner Hafen geigt einen Gin.
lauf bon 27,323 (Schiffen mit inSgc
sammt auf 17,602,312 Sonnen; 1891
SDampfer unb 1118 ©egler mürben in
ben Dlegiftern als ßonbotter©diiffe ge
führt. 3u ben Staatseinnahmen
trägt bie britifdje Metropole bie hüb
sehe ©umme Don $112,351,500 bei,
18.8 ©rogent ber ©rfammteinnabmen
beS bereinigten HönigreidjS. Sie ßon
Donet ©efjörben berfügen über einen
lotalen DluSgabeetat bon 111 Millio
nen SoßnrS.
Chloroform ata Sdjlcdicrei.
Stuf ber 3af)teSberfammIung eng.
lifdicr ©nnitätsinfpettoren, bie in
ßtanbubno ftattfanb, hielt ber ©räß
bent ©ir 3slmeS Grtgbton=Srorone
eine bonnernbc ©hilippifa gegen bie
©d)äblichteiten, bie ßeben unb 2öof)I=
befinben beS mobernen ‘Dlenfdjen be=
brohen, gegen bie ©erfälfcfjung ber
3JliId), bie mie anbere ffadjmijfenfdjaf.
ten bebeutenbe fortschritte gemacht
hat, gegen bie fdninbtidjen ßjiifchun.
gen, bie als SSutter aufs ©rot geftri.
chen merben, gegen bie gmeifelfjaften
Heilmittel, bie bon betriebsamen fa-.
brisanten in gelehrt (lingenben, mit
©hstographien „bor unb nach ber
Hur" gefdbmüdten 9teflame.Ulufsägen
angepriesen merben, gegen bie roißfür
liehen Theorien gemtffer Stedenpferb-
reifer, bie sich föngiene unb Grnäh=
rungsmeife als 2ummelplag auser
loten heben unb beifpielSmeife 2oma=
ten für ben HrebS, fflananen für bie
Snftuenja, Haferbrei für bie SSlinb
barmentgünbung berantmortlidi ma=
eben, gegen TOohenarrbeiten, mie baS
massenhafte ©ertilgen bon 3itronen
gu bem 3med, fchtanl unb ätherisch
»u merben. Unter ben ©enugmitteln
beten ©erbraud) trog ihrer ©chäbli^
feit steigt, nannte ©ir fernes bie mit
attoholifcben f tüffigfeiten gesüßten
©onbonS, foroie eine ben meisten ße=
fern hoffentlich unbetannte Slrt bon
©üftigteiten, bie Ghloroform enthält.
Ursprünglich mürben bie ebloro*
formhaltigen starnmeßen gegen Husten
genommen, ba ihre nartotif^enGigen.
schaffen angeblich ben i^iuftenreig
ininberten unb ben überreifen
©chleimhäuten 3e't Jur Gtholung
gaben, aflmählid) aber tarnen sie als
reine ©djtederei in Aufnahme. 3n bie=
Ien ßonboner ßäben nieberer Crbnung
finb sie auf ©tafaten a'ngejeigt.
brauen, bie eine leichte Slrt ber ©e>
nebelung mitnfehen, um sich übet flan=
gemeile unb Stummer binmegguhelfen,
bie sich ober schämen, baS ©iirthShaus
,;ih betreten, unb ber Gau be Golognc
tflneti 0efd)inad abgeminnen tonnen,
nehmen jegt GhloroformbonbonS;
selbst ©d)uttinbcr, bie überhaupt gern
naschen, hoben in ben ©onbonS ein
angenehm beruhigenbes Glement. ent
bedt, baS sie ftd) nicht ertlären sönnen,
baS sie aber in fteigenbem DJiafie reif.
Ginige Samen, bie praftifdje UJIen»
fchenliebe betreiben, haben ©ir 3slmes
solche ©onbons gugefdjidt unb ihm bie
schlimmen Grfchrungen unterbreitet,
bie sie bamii gemadjt. ©iele ülrbeite
rinnen, meldje bie ©onbons ftänbig in
ber lasche trügen unb bon 3e't
3eit eins nähmen, mürben fdfaftrun
ten unb ftupib, fiabenmäbdjen berfie
ten in eine Slrt ©etäubung, mürben
gleichgültig gegen ihre ©flicht unb Der
löten baS ©ebächtnift, bas sie mieber
erlangten, foloie sie Dem ©ertehr mit
bem Ghloroformteufel entsagten. 3mei
©chuüehrer berichteten, bajj ihnen bie
3d)läfricjtcit unb Sutereffelofigfeil
einiger sonst lebhafter Stinber aufge.
faßen fei, als ©Stirgel beS Uebels hät-
ten sie hei näherer'Jladjforfchmig Ghlo
roformbonbonS entbeeft.
Sie ütnalhfe geigt, baf) bie S3on
hens Ghloroform freilidt nur in sehr
geringen'JJtengen enthalten. 2Jtan tonn
schon eine grofje 3slh( hintereinanber
gu sich nehmen, ohne eine birefte fdhäb=
lid)e ©lirfung gu berfpüven, aber baS
ftänbig, roemi aud) in lleinften DUien
gen genommene ©ist untergräbt bod)
bie ©efunbheit unb auch bie 'JJloral,
ba eS ©enufe an Maufchguftänben
machruft unb bte ©Jißensiraft lähmt.
©omeit ©ir 3ameS. Ginige fahri=
tanten hoben schon bett fehbefjanb
fd)uh angenommen unb in 3ufd)r'ftfo
an Leitungen ertlärt, bie Ghloroform
bösen feien gänglicf) hotntloS unb ber-
Iiegen nur ein gemiffeS ©ctrfüm, baS
Ghloroform berbunfte unb gelange
faiun in ben Hörper. 2öie es fd)eint,
fd)ief(t ©ir 3omeS in etma mit Hatio.
nen nach Spähen, ©ichtsbeftomeniger
ist eS ein Unfug, bafi ein ftarfeS ©ist
gu ©dfedercien beniigt mirb, unb ©ir
3amcS hat redf mit feinem ©erlati
gen, bah bie ©erfäufer foldjer ©on
imnS gum minbeften auf ihren mög
lidjermeifc fehäbiiehen Gharatter auf«
merffam maihett müssen, ftür biejeni
gen, bie einen ©ersuch mit ben neuen
©onbons ntadjen möchten, fei mitge
theilt, bah sie Pein, ber nicht 6aran
gewöhnt ist, tcineSmegS angenehm
fdjntedfen, man glaubt eine Sßtifdjung
bon 3mf(t unb fongentrirter 2lpo
tfjetenluft auf ber 3un9c ju hoben.
Ätvttiii uttsefer flotte.
©elegentlid; ber UebungSfahrt
ferer flotte um baS Jtap H°rn, schreibt
baS gadfitatt Sh( ©aDt): Sie jlotte
ist in feiner ©Seife borbereit.et für foldje
fjahrt. ©iänget über ©länget finb gu
rügen, ffeff« ber ©angerung an ge=
missen gahrgeugen, baS fehlen bon
SorpeboS ober iorpeboröhren auf an
beten Schiffen, ©langet an Diesem»
©lunition u. bergt., bah einem fast
angst unb bange merben tonnte, menn
man nid)t mühte, bah mit in ^rieben
leben mit aller ©lelt unb ber stiebe
bon leinet Seite bebroff ist, so ba|
bon ©efahr eines Uebcrfaßs leine ©ebe
fein tonnte, selbst menn bie ©fängel in
ber Kriegsbereitschaft nod) gröber mä.
rett als sie bargefteßi merben.
Dlebenbei mirb gang entfdjieben he
stritten, bah oie UebungSfahrt ben
©ktth höbe, ber il)t Dom ©räfibenten
beigemeffen mirb. ©ehr eingehenb Der»
breitet sidj bariiber eine bon ©Jafhing.
ion auSgehenbe ©eröffentlichung, beren
©ersasset fid; nidit nennt, aber offen»
bat gute Slenntnih hol bon ben Sin
gen, über bie et fd)reibt. 'Jiidit nur fei
blutmenig barauS gu lernen, bah man
bie i?Iolte so unb so Diel Siufenbe bon
Dlleilen bureb bie Jluthen segeln lägt
(jebeS Sratnp fVahtgetig tonne baS),
fonberit eS merbe barüber auch Diel
DlöthigercS unb'lllichtigetes oetfäumi.
©ier DJlonate lang, schreibt ber Öe»
mährSnntnn, merben bie ©djiffe oott
Hafen gu Hosen treugen unb merben
bie gange 3('> hinburch unfähig gut
©ornahnte ber so noththuenben (Se =
fechtsübungen fein. Sie ©efeditStab
tit ber ©eugeit ist nicht mehr baS alte
„Schiffe rechts!“ ober „Schiffe linfs!"
tiaS auch mährenb einerHreugungSfahrt
ausgeführt merben sann, fonbern be»
steht barin, baf;. gang mie in bet
©dilacht selbst, ein ©efebmaber gegen
baS anbere manöberirt. ©on folcfjen
Uebungen bot unsere norbatlantifdie
flotte, m gi gufammengefejjt
ist, nicht mehr als ein paar ©jodien
gehabt.
SeS ©leiseren führt er ftolgenbeg
aus. Sie glatte geht auf bie meite
gahrt fast torpeboloS. Sie fünf
Schlachtschiffe her Gonnecticut = Klaffe
haben ihre Sorpebo « Siefenapparate
noch nicht erhalten, ©on ben fünf
gahrgeugen ber ©eorgia Klaffe hat
nur eines, bie ©irginia, solche ©p«
parate. ©liffourt, DKaine unb
Ohio hoben taum brauchbare loi«
peboS. ©ße übrigen ©djiffe haben
überhaupt feine Sotpebos. ©gären bie
feljtenben ©pparate an ben besagten
neun Schlachtschiffen angebracht, so
mären sie trogbem nur tobtet ©aßaft,
loeit mir teinen eingigen 21gößigen
lorpebo herben ausser benen, bie gu
Serfudjen sieb in Hänben Der ©ChiffS»
baucr befinben. gäljrt bie gtotte gur
bestimmten 3e't ab, so muss fi« ohne
Üorpebos fahren, loeit bis bafjin (eine
fertiggestellt merben sönnen.
®as Sdiiefibebarf anlangt, so mirb
ergählt, baf) Di'feroeoortätlK nur oor
bartben finb für bie Heineren ©efdjüfce.
25 ©rogent G^tra ©lunition finb für
bie breigctjngößigen ©efchüge ber
©iabaina, Kearfage, 3ß'noiS, unb
Hentudlj berloenbbar. Keine Gp=
tra ©lunition ist bereit für bie
gtoölf , acht , fie6cn unb' fedjsgöfligen
©efdjühe, eS fei Denn, Dass man anbere
galjrgeuge entblößt. Seihst menn eS
an ©djiefsoorratb nidjf fehlte, mürben
bie fecbgefjn ©chladjtfchifte mit alleini
gcr ©uSnaljnte ber ©irginia nidjt mit
nöthiger ©idjerljeit unb ©enauigteit
feuern tonnen, meil fte noch Pe( 3ur
Siftangbeftimmung u. f. rc. erforberli
djen 3nftrumente ermangeln, ©on beti
grofsen©angertreugern haben Senneffee
unb ©Jafbmgton, obgleich feit fedjgehn
DJlonaten in Sienft, itodj feine Uebung
im Sidf^iefsen gehabt, hoben über»
haupt noch lein ©efdjoß abgefeuert,
©udj bas ©d)lad)tfd)iff ©ermont hslt
noch feine Schießübung gehabt.
©ößig fdiledjt bestellt ist <S naih
ben oorliegenbeit Vlngaben mit ber
Scrpeboboot 3erftörerflotilte. Siefe
gahrgeuge hoben feit btei 3ohten ihre
©lafdjinen abgearbeitet unb ihre Dluß«
barfett berringert, inbem fte ber glotte
als Kunbfchafterfdjiffe folgten, ©ie
finb nie lange genug allein gemefen, in
gehöriger ©leise fiir ihre eigentlicbe'©e
fittntnung gu üben. Ser gefjlfdjlag bei
ber fürglitfen ©Jettfahrt ,».mischen Dlem
jfiorf unb Hompbett, roo nicht ein ein»
gig'eS her galjrgeugc audj nur für eine
©tunbc feine oorgefdjricbene ©dineßig
gafjrgefchminbigfeit infolge fchmeren
©Setters mirb aber bei beo lurbinen»
bampfern Wegen ber Jiftinheit Der
©chrauben, auf bie fte angemiefen
finb, sehr seicht eintreten, meil man bei
bet gormgebung ber Schrauben fdjon
baS ©lajcimum beS bei höchster Umbre-
hungSgefchminbigfeit Grteidjbaren in
Dtedjnung gegogen hat.
Siefe ötonomifdjen Grmägungen
spielen natürlich bei Kriegsschiffen, bei
benen auch bie tleinfteDlaiimerfparniß
ungeheuren ©krtfj hat u. bie nur auf
furge 3eit eine b°h« ©efdjrcinbigteit
erretdjen rootlen, gar feine ©olle. Sie
Grgehniffe ber Dteifen Dieser neuesten
Üurbinentampfer merben besfjalb für
ben ©au bon Kriegsschiffen oon ber
allergrößten ©ebeutung fein unb fdjon
Deshalb bie hoh«n Opfer rechtfertigen,
mit benen ber englische Staat biefeS
Unternehmen Der Gunarb = fiinie gu
unterftügen bereit ist.
gür bie SranSatlantifdjen ©chneß»
bampfer märe eS aber in jebem gaße
oerfrüht, bie Seljauptung aufgufteßen,
baß betn Surbinenfhftem bie 3nlunft
gehöre.
5>le ..-pcviflo Älemuo-*.
GineS ber gugträftigen ©cfjlagmorte
ber gegen Seutfihianb aufgebotenen
©teßiofalen hot „Die beutfdje ©efahr"
gebitbet. Ueber ben gangen Grbens
runb mürbe baS ©efpenft Dieser ®e»
fahr citirt unb mit solchem ©opang
bie ©eoölterung aßerDüelttheik grau»
lidj gemacht. Dlirgenbs aber ist mit
bem ©djtagmort mehrSchinbluber ge»
trieben roorben, als in ©raftlien.
'JlirgenbS ist bie „beutfdje ©efahr" mit
so broljenben 3üflen gemalt roorben,
als in ben brei fübbrafilianifdjen
Staaten Dlio ©raube bo Sul, ©anta
Gatarina unb ©arana. ©Ser immer
in beS ©ufenS Siefe Das ©efüfjl bet
geinbfeligfeit gegen baSSeutfdje Dleich
hegte, machte Diesem ©efütjl in bet
©erbädjtigung Der Deutschen ©bfichten
auf ©rafilien ßuft. (Selbst ber be
tonnte frangöfifeße Staatsmann ©le»
line glaubte bie brasilianische Dlegie»
rung auf bie bunlien ©läne Seutfdj»
(anbS aufmertfam rnadjen gu müssen,
feit einhalten fonnie unb nur eines eine ! unP Pos „South ©merican 3°urnaI“
^ans* unö CflnDinirlljsdian-
© a p i e r a l S Dl o ft f dj u ß. ©on
Ser amerifanifdjen ©laterialprüfungs»
©nftalt angefteßte ©erfudje ergaben,
ba^ ©araffinpapier ein borgüglidjeS
©litte! gegen baS ©offen bes GifenS
ist. Sie ©djußmirlung erftredt steh so
Weit, baß groei 3aßre lang im ©ee»
maffer liegenbe Gifengerüfte ooßfom»
men rostfrei" roaren unb audj anbere
Gifenftüde trog theilroeifer ßuft; unb
©Jafferlagerung, mobutdi bas ©offen
begünstigt mirb, bennodj burdj biefeS
©littel rostfrei erhalten merben tonn»
ten.
©erriibrt man ©lehl mi*t
©J a f f e r, so foßte man sich statt ei«
neS ßöffelS einer ©abel ober beS Gi»
erhefens bebienen, moburdj man baS
gormen oon Klumpen bermeiben
sann. üludj foß man ©ei§ unb ber»
gleidjen Speisen stets mit einet @a»
bei rühren, bamit sie nidjt hreiig roer»
ben.
©artenfdiläudje merben bei
©ufberoafjrung in männeren unb
troeneti ©äumen leidjt mürbe unb
brüchig. 21m heften halten sie fid),
menn sie* fühl unb feucht aufhemahrt
merben. ©eibt man sie not betn ©leg»
legen leicht mit ©incerin ein, so h0^
ten fte fiefj noch besser.
so 24 ©tunben
überlassen.
lang ber ©uße gu
O b ft, g i f ch unb 0 e m ü f e
foß man nie in ©kdjbüdjfen stehen
lasen, nachbem bie ©üdjfen mal ge»
öffnet stnb.
ßeer gemorbene gaffet
miifen nacb bem ©blasen beS ©Seines
bon Srub unb Hefe auf Das ©au»
berste gereinigt merben, menn steh;
nicht binnen Kurgem Das gaßinnere
oöllig mit Scbleim überziehen foß.
©ci ’ größeren gäfern geschieht bie
©einigung burdj Die gnßtfjüt, bei
Heineren gäffern mirb ein ©oben
herausgenommen. GS mirb aßeS ©n»
baftenbe aus Dem gaffe entfernt itnb
Dieses, faflS e§ nidjt1 Derborhen ist,
Durch SluSfpiikn mit (larem ©Saffer
gereinigt. 2(nbernfaßS geschieht bie
©einigung burdj ©uSbrilhett, gegebe»
nenfaßS mit ©obagufag, ober burdj
Sampfeinlaffen. Dladj ber ©einigung
mirb leicht eingefdjroefeli, ioaS bei
längerem ßeerftefjen oon 3^'! Ji*
trieberljolt merben muß. ©ot bem er»
iteulen Ginfüßen oon ©ein muß DaS
gaß mieber sorgfältig gereinigt mer»
ben, DaS Ginfchmefeht unterbleibt
aber bann.
©efdjminbigleit oon 21 Knoten be
Ijauptete, fei auSreidjenbcr ©eioeis, baß
.aße biefe gahrgeuge einer grünblidjen
Surdjfidjt unb SluSbeferung unter»
morsen merben sollten, ehe man sie auf
eine so meite ©eise auSfchidt.
©er
©tivl>incttbf»inyfcr Ju-
luwTt.
Ser ©eneralbirettor’ Des ©orbbeut»
sehen ßlotjb Sr. Heinrich ©Siegaitb hat
barauf aufmertfam gemacht, baß Die
©orgüge beS Surfainenfhftems über bie
Kolbenmafdjine für ben ©etrieb beS
Sransatlantifdjen ©djneßbampferbet»
feßrS nodj teineSroegS ermiefen loären,
roeun bie beiben Sampfer ber Gunarb»
fiinie bie holje ©efeßminbigteit mirflidj
erreichten, Die ihnen eine so gang au»
ßerorbentlidjc ©taaSfuhbention schern
loürbe. Senn Daran sann bodj gar
tein Sroäfd fein, baß Kolbentnafihi«
nen gang ebenso gut iinftanbe mären,
©djiffen Don ben riesigen ©uSmeffun»
gen ber „ßufitania" bie gleidje, ja
oiefleidjt eine höhere ©eßneßigteit gu
geben als bie auSgebungene bon 24J
Knoten. Ser Ginmanb, baß bann gu
Diel ©laß für bie ©lafdjinen aßeitt in
©nfprudj genommen merben müßte,
um für ßabung unb ©äffagiere ge»
nügenben Dlauni gu behalten, oerbient
feine ©eadjtung. Sie grage sann
nur fein, meldjcS bon beiben ©ßftemen
fid) auf Die Sauer als DaS sicherere
unb öfonomifdjere beroäßren loürbe.
Sa geigt fidj nun hei bem Surhinen»
’tjftent bie ©djroierigteit, bie nadjSluf«
äffung beS @eneralbireftorS©Sieganb
auSfdjtaggebenb ist, baß bie für bie
3mede Des ©djiffsbetriebes gu große
Umbrehungägefdjminbigfeit ber Sur»
binen nidjt in ber gmedmäßigflett©!ei=
e auf bie ermünfeßte 3oßI ber©djrau»
bemimbteßungen rebugirt merben
sann. Sie Grfaßrung leßrt, baß DaS
©lapimunt ber©cßubtraft oon ©cßiffa«
djrauben etma bei 80 Umbreßungen
tu Der ©linute liegt; hei bet „ßufita»
nta“ sann man oßne Kraftoerluft un»
ter 180 Sreßungen nidjt ßerunterge»
ßeu. ©is jegt ist eS noch n'^t 9fJ
Iungen, mit ben Heineren ©cßrauhen,
bie DeSßalh ben Surbinenbampfern
eigenthümlich finb, hei mibrigemSDinb
uno fdjmerem ©Setter Dieselbe ©cßub
traft fjerauSguarbciten, loie bei ben
besten ©djiteßbampfern b<S alten ©ß»
l’temS. SaS Gntfcßeibenbe ist aber
nidjt biefeS Sefigit, baS fidj oielleicßt
burdj aßmäßtiche Berbcffetungen be
eitigen ließe, ©iet midjtiger ist Der
pringipeille Unterschieb, baß Kolben»
ittslfdjinen bnburcf), baß sie mit oer
minberterKraft faßten, unoerhältniß»
mäßig Diel an Koßlen ersparen unb
baburdj bie erreichbare ©trede oerlätt
gern sönnen, roätjrenb bei Sutbinen»
bampfern Diese ©löglichteit nidjt gege»
ben ist. Grmiißigt eine Surbiite ißre
llmbrebungSgefdjroinbigfeit, so bleibt
ißr Kohienoerbraudj gietnlicß Derselbe,
ißre ßeiftung fintt aber sofort auf eilt
©linimttm herab. H®t nun ein Sur«
bitienbantpfer mit mibrigen ©Sinben
unb hoßetn ©Sellengang gtt rechnen, so
sann sehr leidjt ber gaß eintreten, baß
er für eine start bermeßrte ©eifegeit
nicht Koßlen genug an ©orb ßat, mäh»
renb ber ©djtteßbatnpfer mit Kolben»
mafchinen sich in folajetn gaße Durch
erhebliche ©ermtnberung ber gaßrge»
fdjroinbigfeit immer nodj gu helfen
lotiß. Siefer gaß beä ©erlufteS bon
empfaß! bie Ginmanbentng oon Gßi»
nefen, gopanertt unb gilipinoS, ttm
ber „©erigo Sttemano" gu begegnen.
SaS ©ebenflidje mar, baß biefe Hftje
in ©raftlien selbst auf fruchtbaren Bo»
ben fiel unb bereits grüdjte gu tragen
begann. Unb bebenUicßer mürbe bie
Situation nadj Dem unglüdfcligen
,,©anthei8'«3mifchenfaß.
©ang allmählich ist eS still geroor»
ben oon ber beutf^en ©efaßr. ©elbft
in ©rafilien. GS haben fidj gerabe
bort geroidjtige Stimmen erhoben,
lpelcßc auf baS Unsinnige ber ©erbädj»
rtgung ßinroeifen. Unter Diesen ©tirn=
•dett befinben fidj bie beS brafiliani»
fdjett ©linifterS beS *21eufgern, ©aron
bi ©io ©ranco, unb bie Sr. ©ongaleS
©ereiraS, beS früheren ©efanbten tn
üotio, roelcßer einer in bem japani«
fdjett Blatt „©ifßi ©ifßi ©ßimbum"
erschienenen ©erbädjtigung ber Seut»
sehen in ©rafilien entfdjiebett entgegen»
trat. Sann ist, mie im leßten ©ton»
iagSblait ber „Dl. $. StSgtg." mitge»
theilt, bet brasilianische ©cfjriftfteßet
DUeibeS ©lunßog, ginangbeamter ber
©taatsregierung in Gurotaba, für
bie Dortigen Deutschen ©nfiebter einge»
treten. Gr fonftatirt, baß biefe groar
mit liehebofler Grinnerttng 'an ißrer
altenHeimatß, amßanbe ii)rer©ehurt,
hingen unb ficß ©lüße gäben, ©pradje,
2Irt unb ©itie ber ©äier gu bemaßren,
fomeit bas im brasilianischen Urmalb
möglich, baß sie aber bor aßen Singen
gute, lotjale, guoerläffige, aufrichtige
OTafilianifdje Bürger feien, Die nidjt
im entferntesten baran büdjten, ir»
genbmeldjen pßantaftifdjen Grobe»
tungs» unb KoIonifationS»©(änen
©orfdjub gu leisten.
Dfnläßlicß beS ßetglidjen GmpfangS
DeS Deutschen ©dntlfdjiffS „©loltle" in
©io be gorteiro ßat gmifdjett bntt hra»
filianifdjen ©räfibenten ©loreira
©enna unb betn Deutschen Kaiser ein
im freimbfdjaftlichen 2on gehaltener
Sepefdjenmedjfel ftattgefunben. SaS
hebeutet, baß audj bie legte ©adjrotr«
tung beS unangenehmen „©antfjer"»
3mifcßenfaßeS gefeßmunben ist. Unb
Diese Kunbgebung mirb audj bagtt Die»
nen, DaS ©efdjroäg Don ber „©erigo
©temano" oößig gant ©eßmeigen gu
bringen.
©rafilien ist über achteinhalb ©lil»
lionen Quabratfilometer groß unb
ßat eine ©efammihcoölterung Don
20 D©ißionen Köpfen, ©aum für
400 ©lißionett ©lettfcßen ist oorßan»
Den. Unb Diel ©elegenßeit für beut»
fd;e Gnergie unb Deutschen Unterneh-
mungsgeist. ©iidßattlos mirb gerabe
oon ben einsichtigen ©rafttianern an«
etfannt, mal bte beutfdjen ©nftebler
fiir Da# fianb getßan ßahen; unb
Deutsches Kapital ist immer begehrt
gemefen.
©Senn nun audj nodj bie fogenann«
ien „©flbeutfdjen" baßeim bie fianbS«
Icule Draußen ungeschoren lassen mit
ihren phantastischen KolonifationSplä«
nen unb ißren müßen GroberungS*
träumen, bann mirb audj bie „©erigo
Dllemano" in ©raftlien als DaS aner»
sannt merben, ioaS sie ist. als ein bon
Uebelmoßen unb ©eib errichteter ©o«
pang. (©. ?). StSgtg.)
Ser ©runb, roarunt ein ©djmägerin
nidjt aßeS ergäßlen (ann, maS sie ßört
— ist, baß fte groef Oßren unb nur eine
3unge ßat.
©ermenbung ber 3’9ats
r e tt a f dj e. Gigarrenafche foß niemals
meggemorfen merben! ©ie iß ein oor»
güglidjes ©ugmittel für alle Metalle,
©inb Diese mit größeren gleden be-
haftet, so oermifeßt man bie 21 idie mit
einigen Sropfen reinen ©etroIeumS,
läßt fte einige 2lugenblide auf ben be»
treffenben ©teßen liegen, oerreibt fte
bann, spült mit laumatmem ©Saffer
nadj unb potirt bie ©egenftanbe mit
einem reinen ©Soßhtdje. 21ucb feine
Gdjmudfadjen Don ©olb unb Silber
sann man mit 3<gitrtenafcbe reinigen.
Schließlich lassen ftdj roeiße g!»:de,
bie burdj H'oße^en ßeißer ©efäße
auf ©löbeln entßamVn, mit ©sehe i
angerüßtte ©lasse mirb auf biegleden
getupft, nad; einiger 3fi* mit einem
über einer brennetjpen fiampe ge-
fdmätgfen Korsen rüdjtig berriehen,
bis bie glede fort finb, unb bann
meggeroifcht. Sanach beßanbclt man
bie ©teßen erst mit einem ßeberiudje
unb lauem ©Saffer, bann mit 'Möbel»
tinftur ». unb einem ßeinenläppcfjen.
3u(eßt merben sie mit einem 'gtaneß«
tueße blanf gerieben.
©egen Den ©djnupfen Der
K a n i n dj e n foß fidj eine Ginfpriß»
ung^oon dilorfaurem Kali in bie ©a»
fenlödjer fefjr gut broäßrt haben. SaS
Shier legt man in Diesem gaße am
besten auf Den ©üden groifdjen bie
Kniee, unb ein amberer fprigt- S)a3
Kanincßen fängt hierauf heftig an gu
niesen, ber gange ©djleim fommt
gum ©erschein, ttnb bamit iß DaS
Uebel gehoben.
Sie Geflügelhaltung im
©Sinter iß maßgebend für Das ©e»
beißen resp. fiir bie ßeiftungSfäßigteit
be# ©efliigelS im nächsten ©omnter.
DJluß Das ©efliigel im ©Sinter groft
teiben ober feine 3eit in bunfeln,
eisigen, nidjt reingeßaltenen ©laßen
etc. anbringen, oft leibet eS so start,
baß, eS ben größten Sfjei! bet nadß»
folgenben Sommergeit nöthig ßat, um
fidj mieber gu erholen. GS ist auch
teueften, baß Die giittcruiig eine um
so sorgsamere unb reichlichere fein
muß, je fället eS ist; benn bet bem
©efliigel >omof)I als and) bei aßen
anbeten Silieren geljrt bie Kälte".
21 udj fiir hinreichenbe Steinte iß eben-
sogut gu feigen; benn Surft greift
Den Sfjierförper wenigstens ebenso«
statt an, mie Hunger. — ©eilten trog
aller Sorgfalt ben Hühnern bie
er«
erfrorenen
Sßeik mit ©dmee geriehen ober tn
Schnee gefjüßi merben. Sanadj
©Safchungen mit 2Kaun!öfung (1
©ramm auf 30 ©ramm ©Saßer),
später inteitftbe Ginreibttng mit ©afe«
line ober ©aumöl. ©ei großbeulcn
an ben güßett iß gunächß audj mit
Schnee ober (altem ©Süßer fräftig
eingureiben; später wirft aber außer»
orbentlicß gut bo.S 21npinfeln mit
Hößenßeinlöfung (1:20—30) ober
baS Ueber streichen ber angefchrooße»
nen Sßeile mit bem ein wenig ange»
feuchteten Hößenßeinßifte.
ßeberauf©letall gu be»
festigen, ©lan beftreidie Da# ©le»
faß mit einer heißen ßeimlöfung unb
tränte Da# ßeber mit einem warmen
@a[Iäpfe_l»21ufgttß. Sann lege man
beibe aufeinanber, pteße fte gttfantmen
unb laße sie trodnen. 2(uf Diese
©Seife haftet baSßeber so fest auf betn
'Metall, baß eS, ohne gu gerreißen,
Hießt meßt entfernt merben (ann.
211 S U r f a dj e ber ©ruß»
f e II e n 13 ü n b tt n a .Des ©erlüget#
finb im Hfrkß häufig bie Ginflüße
Der falten ©Sitterung angufeßen. 2(1=
lerbingS sönnen audj ©erkgungen
DeS ©ruftforb:-:, Dlippenlfrücfie, ferner
3nfeftionSßoffe Die ©eranlaßung gu
Dieser Kranfßeit geben. Sie etfranf»
ten Sßiere finb-sehr schwach, haben
gieber unb ©thembefdjmerben. Häufig
(ann man beo6aißten, baß bie Sßiere,
um gu atßmen, ben ©djnabe! auf«
sperren. 3llr ©efämpfung DeS ßei»
»Den# maeßt man Ginreibungen DeS
©ruftforbe# mit ©enffpiriiuS ober
mit Serpentinöl.
fjcutldje iiroln« - iloloitilleu
auf steifen.
Gin Mitarbeiter ber ,,©t. ©eterS»
bürget 3eitung" schreibt: ßluf bem
©aßtihof in ©tnolensf traf id) biefer
Sage ein Heines gefblager ©Solgato»
lortiften an. ©lit grauen unb Ktn»
betn unb einer großen 'Menge Dfeifege«*
päd hatten sie fid) auf ber ©atjnßofs=>
Plattform in Grwartung DeS ©refter
3uges niebergelaßen. ©ie unterscheid
Den fidj oon besser ßtuirten rufßfdjen
©altern, abgesehen natürlich Bon ber
©pradje, hauptsächlich bahuteß, baß sie
nicht Sßec mit SdjWaigbroD genoßen,
fonbern Kaffee mit ©Seißbrot. Stuf
meine grage, wohin sie gießen looßten,
erhielt ich bieülntwort: „©adjSeutfch»
Iuitb!" — „3a, warum giebt ihr Denn
bon ber S3olga fort?" fragte ich Weiter.
— „©Sir müße Doch lebe,bie Grnte iß
breimol nidjt gerote." ©ie gogen aße
ttadj ©ommern, wo sie ein festes „Gn=
gagement" aisgetbarheiter hatten, aber
ße haften ißr fianb in Dfußlanb noeß
nicht beräußert, ba sie nur BerfucßS»
Weife nadj Seutfcßlanb gießen. 3ßre
Uehergeugung, baß Seutfcßlanb baS
Sorabo für ße fei, Würbe gerabe in
©molensf baburcß heftig erschüttert,
baß auf Demselben ©aßnßof fidj tneßre»
rc Sloloniften befanben, Die bereits in
Seutfcßlanb ißr ©lüd oerfueßt unb
bötlig enttäufdfjt, unter großen Gnt»
beßnitigen, ben Diüdmeg an bie ©3o(ga
angetreten hatten, ©atürlicß würben
bieß ßeute bon ben HinauSgießenben
nad; ben ßebenSbebingungeti in
Seutfcßlanb ausgefragt, unb sie hielten
große Dieben im Kreise bet fuß bicßt
umhrängenben ©uSwanberer. Ser
ßoßn fei bort feljt gering, hieß eS, au»
ßer Kartoffeln gebe eS nießts gu eßen
(!), baS gleifcß fei oiel gu theuer, unb
auch baS ©rot fei taum gu erfeßwin»
gen. Sie auSmanbernben Männer
schienen burdj biefe Mittheilung recht
niebergebrüdt gu fein unb faßen unru»
ßig auf ißre grauen, bie offenbar Diel
Weniger reiselustig gewesen waren, als
Die Männer. Gin junger 2luStoanbe=
ret feßien bie iDcale Seite DeS ßehenS
in Seutfdjlanb bekudjten gu Wollen;
mit erfjobener Stimme citirte er DaS
©ibelmort: „©SaS Hülfe eS bem Men»
sehen wenn er bie gange ©Seit gewönne
ttnb nähme Doch ©djaDen an feiner
©eele?" ©IS ber 3ug bereit mar, mürbe »
bie gange ©uSmanberergefeßfdjaft, et»
wa 40 ©erfonen, in größter Diuße unb
SiSjiplin unter betn Kotnmattbo eines
älteren Mannes in einen ©Saggon Der»
jaben. 3fBei ßalbmüßftge Mäbdjen
■grüßten ißr ©IterSgenoffinncn oom
3 u m © e f e ft i g n Don ©1 a r» ©aßnßeig auS. gfö fragte sie, ob fte
3 ft ber Kalt oon großer
©ebeutung fiir DaS ßeben Der ©flan-
ken? 3sl» Bon sehr großer, ba nur
bei ©orfjanbenfeiti eines entsprechen»
Den SßeileS oon Kali eine boslfom»
mene ©flangenentmidelung möglidj
iß. 3n laHßaltigem ©oben mächst ’
bie ©Hange immer früftiger unb ftär»
ler, ja selbst ©efeßmad, ©üßigfeit
unb garhe ber grüdjte merben oom
Kallgebalte DeS ©obenS beeinflußt,
mie g. ©. DaS Sbß bon fall reichem
©oben weniger Didfjäutig unb weit
süßer iß, als DaS auf laÜamem ge
monnene. 2ludj soll bet Kai! ben
iPflangett ©cßug gewähren gegen
mandje ©^maroger, mie ©lutlauS,
wenigstens nadj ben ©erißten einiger
ßanbmitifje, Die beratlige ©erfuße
mit Grfolg gemaßt haben wollen.
©laset litt entsteht burßBer»
mifßuug (3ufammenftoßuna) bon
Kreibe unb ßeinölfirniß. SaS 3l(*
fammenßoßen muß solange fortgefegt
merben, bi» »Die DJIaße teigarüg ge«
roorben iß.
mor auf HclJ fährt man 0ipS
in ©Saßer gu einem Minnen ©rei an,
nidjt mitfahren wollten; sie gehörten
aher gu ben Dlüdlehrnben. „Mir
Weißer einem Dünnen Sifßlerleim | ttimme jo Bon bo," sagten fte, „bo is eS
gugentifßt mirb. Sie ©laste ist naß jor niß schien; mir hatte uns »erlauft
bem Slufkgen gut gu befßweren unb auf gmei goßt unb fein baoongegange."
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Schulz, Heinrich. Oklahoma Volksblatt. (Oklahoma City, Okla.), Vol. 14, No. 42, Ed. 1 Thursday, January 2, 1908, newspaper, January 2, 1908; (https://gateway.okhistory.org/ark:/67531/metadc942813/m1/2/?q=del+city: accessed July 17, 2024), The Gateway to Oklahoma History, https://gateway.okhistory.org; crediting Oklahoma Historical Society.