Zions--Bote. (Medford, Okla.), Vol. 19, No. 35, Ed. 1 Wednesday, September 2, 1903 Page: 2 of 6
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M« ffudjtr, unflrfunbe 2ümofpf)ärf, bis
fidj in biefer steil in allen stiminmt
angesammelt bat, lutrbrt au#, unb aüet
wirb auf bis Veranba gebra4t, um fid
an ben Sonnenstrahlen au erboten
taun sönnen tuir un« roieber einmal in
freier »Natur erflehen unb un# freuen
über bie üppig gtünenben Wetefelber,
bie eine gute ©rnte oerfprecben.
(SNiffbl. für ttiuber )
€iit< befelfrungigef^i^u,
• ——
Wenn icb einen Wüdblid tue in bie
Vergangenheit, so muss icb sagen, bei
ivrr bat oon früher Hinbbett an an mir
gearbeitet unb gesucht, mich $u fliehen
> meinem britten 3abrc nahm er mtr
schon ben Vater burcb ben Sob, habe
ben also saunt fennen gelernt, Vefon
ber« füb'tc icb in meinen Hinbbeit«jab«
ren bie SNabnung be# ©eiste#, baß e#
mir icbmer mürbe, roenn icb nticb gegen
meine SNuttcr ober ©ifcbmifter oerfcbul
bet; mar aber fast nicht bi# babin flu
befontmen, mich flu beugen ober uni
Verjeibung flu bitten. 0 tbr lieben
Hinter, ich bitte euch, miberftebt e#
nicht, metin ihr ungehorsam gerne jen
gegen eure ©iiern, ©ekhroifter, Lehrer
u.f.m. unb tbr fühlt, baß ihr abbiten
sollt, so tut e# je eher je lieber, ee roirb
euch um so leichter fein.
©# mar in meinem 15. Beben#jai)r,
al# ber $err mich io beionber# nahm.
l£r legte mich nieber an ber gefährlichen
Sifterit; meinen 1. Vruber Venjamin
nahm er binmeg burcb biefelbe ftranf
beit. Selbiger belehrte sich auf bem
ftranfenbette unb ging im ooslen ©lau«
ben mit großer greubigfeit hinüber in
bie ^rrrlicbfeit, mo ich hoffe, ihn roieber
ju sehen. 3$ mürbe nach etma 13
Sagen gefunb unb hatte balb roieier
äße# oergeffen unb suchte mein $erfl flu
befrtebigen in ben Singen biefer ffielt,
fern Dom $errn, unb e# ging immer
tiefer hinab. @0 hatte ich mieber jroei
3ahre flurüdgelegt. 3m 17. 3abrfam
be# $errn ^panb mieber febroer auf mich
unb mieber ging# in ben Srübfal#tiegel;
besam am $alfe an ber Hehle ein ®e«
fcbroür. 211# bie Wot auf# höchste ge«
stiegen, e# mar Sonntag abenb, lag ich
so in meinem Scbmerfl unb in mir stieg
bie ftrage auf, rnenn ich nun stürbe, mie
bann unb rnobin? Sa überfiel mich
2lngft unb Schieden unb ich brach in
Sränen au#, 30g mit bie Sede überm
Hops unb meinte. Vorn leiblichen
Sdjmerfl fühlte ich bann schon menig;
hatte mich mübe gemeint unb mar einge«
schlafen. Surd einen Staum jeigte
mir ber ^>err, roer ich mar: mir mürbe
nämlich ein ganfle# Sünbenregifter oor«
gehalten; fltoei ber grölten Vogen roa«
ren Doflgefchrieben. Dfir mürbe bann
auch gezeigt, mie e# auf meine Villen
fleriffen unb in# SKeer ber Vergessenheit
gemorfen mürbe, unb bann mar ich
froh. *4 erroadjte, mürbe Wat ge-
schafft, ba# ©efdjroür mürbe geöffnet
unb i$ mar balb mieber genesen, —
aber, aber
34 ging auf breitem $fatr
3n falfdjer Sobe«rub,
Unb fern Don ©otte# ©nahe
Sem emgen fteuer ju.
@« lag bie 21 jt bem Vaume
sangst an ber Gurgel schon,
Unb ich im Sünbentraume
Vergaß be# dichter# Srohn.
3br lieben Jünglinge unb 3urgfrau*
en, möchie eilt Vlort ber Biebe an Such
richten, menn ihr noch unter benen irib,
bie noch nicht Vergebung ihrer Sünbeu
im ©lute be# Bnmme# gefunben. 3d,
bitte euch, besinnt euch einmal unb steht
ftiQe unb benft nach über euer Beben,
überhaupt über eure Sünben unb über
ba# Srfmtbregifter.— £5 sagst bu Diel-
leicht, id) lebe ja gant religiö«, führe
fein au#fchmeifenbe» Beben, höre
sonntäglich ba# Vlort ©otte#, fluche ja
nicht, rebe fein Uebel# miber meinen
Wachsten u.f.m. u.f.m. 2lber nimm!.'
einmal beine Vibel (ich glaube bu haft
mti feine Stunbe ersehen. (£4 mar,
menn mit ie<ht ist, Sonntag abenb, al#
ich Aber manche# so nachbaute unb e#
mir befonber# icbmer um# $erfle mar
unb ich mich auch so flut Wußt begab.
Sa td) in ber ftabrif arbeitete, so ist e#
ia felbftoetftänblich, ba| man sich auch
nach bem Wuf richten muß. So mar«
SNontjg morgen halb fe4# Uhr, al« id)
ben Vledruf hörte. Sa id) nur 25 (fa
ben bi# flur Vlerfftätte flu gehen hatte,
so fam ich gut fertig, menn ber Wuf jur
Arbeit erschallte, mar baher gleich mie»
ber eingeschlafen unb hatte bann einen
merfmürbigen Sraum, tuelcher mir bi«
heute noch flar im ©ebäcbmie ist, also
in einer halben Stunbe. 2(1« ich etma
eine) unb lie# ©re?. Sa(. 11, !♦; be>
achte aber ben legten Sap be# Verse#
gut. ?lud) lie# Watts). 12, 36. — 34
mar auch einer, ter nur ber ftiUe 2lbra>
bam genannt mürbe, unb hoch ma« für
ein Sdjulbregifter in 17 3ahren! Sa«
her „©ebettfe an beinen Schöpfer in
beiner 3ugenb." tßreb. 12,1. 34
sann e# bir ocrfichern, e# mirb bir nie
gereuen.
(Jnblid) in meinem 20. 3ahr (1891)
gelang e# bem $errn, mich jum Stiße»
tehen 3U bringen. Somit roirfte er
auch ba# Vloßen in mir, faßte ben ©nt«
d)(uß, mich ju belehren. Sa ich aber
bie Viüberqtmetrbe mieb, tuoQte id)
mich ber üNennoniten Hirchengemeinbe
anschließen. Weine SNutter, bie nur
tet# auf mein Vefte# bebad)t mar, er«
mahnte mich, ich solle noch ein 3ahr
matten, benn, sagte sie, um ein 3aßr
äßt tu buh bod) oiedeicht im gluß tau«
en. 21 ber ich sagte, id) mtU unb muß
mich belehren, ging also unb melbete
mich flum Unterricht unb nahm bie
Sache ernst, betete oft unb Diel, mar
also eine fuchenbe unb nad) ^rieben
icbmachtenbr Stele, stroei Vlo4en oor
Pfingsten mußten mir un# ade, bie mir
im Unterricht ftanben, erflären unb au#-
sprechen. Sie Weihe fam aud) bi# flu
mir. 34 mürbe gefragt: Muit mie
steht e# benn mit bir? 34 gab flur
21ntroort: Vin no4 nicht bereit flur
Saufe. 3ft gut, baß bu bei ber Vlaßr«
heit bleibst. @« mürbe no4 mehrere#
gejagt unb i4 entfernte mi4. Später
mürbe i4 no4 einmal gefragt unb i4
gab flur 21ntoort: 34 meine, i4
toerbe bereit fein. So mar nun über
ba# 3)1 e i n e n au4 ber groeist <J$fingft*
tag gefommen unb i4 mürbe in bie
©emeinbe aufgenommen. 21ber anstatt
fröhli4 ging i4 traurig hin, benn i4
mar immer no4 eine na4 Vergebung
oerlangenbe Seele, sonnte mi4 ber
Vergebung meiner Sünben no4 ni4t
rühmen. So fing i4 mieber oom Weu«
en an flu suchen unb flu lesen im Vlorte
©otte#; (am oft an bie Stede Wöm. 8,
16: „Setfelbe ©eist gibt steugni# un«
ferm ©ein baß mir ©otte# Hinber
finb." Sann mußte i4 mir no4 im«
mer sagen, ba# steugni# haft bu no4
10 ftaben gegangen, ba auf einmal er-
süßte eine unau#ipre4Ikhe ftreube mein
$erfl, ma# i4 nie erfahren hatte, unb
sonnte mi4 ber Vergebung meiner
Sünben freuen. ©# ging mir so mie
1er Si4ter fingt:
Unb ben ganflen Sag lang
VJar mein Jreubengefang
Mur in 3*fu, bem $eilanb ber VJelt.
34 fang, lobte unb prie# ©ott bei
ber 2!rbeit len ganflen Sag. 21 ber e«
lamer anbere steilen. ©# birst in mir:
Baß bi4 taufen. Wkh quälten bte
fragen: Vift bu auf ben ©lauben ge
tauft, ober ist ba# überhaupt eine Sau
fe auf ©runb be# Vierte# ©otte«?
hattest bu Vergebung beiner Sünben?
Spri4t bo4 ber $err 3*fu* selbst in
9Nar. 16, 16: MVler ba glaubet unb
getauft mirb, ber roirb selig roerben."
21!fo erst glauben, bann taufen. So
fam i4 in bie größte Verlegenheit. Von
ber Vrübeigemeinbe moUte ub jo meii
mie mögli4 entfernt bleiben, ging ja
bin unb mieber flur Versammlung, mar
au4 einmal mitgefahren ua4 Wudeuau,
aber: nur ni4t anschließen. Härmst
au4 io selig metben; e# langt so flu; bit
laufe ma4t e# nicht au«. So unb
äl)uli4 arbeitete e# in mtr.
©aiifl fonberbar, mie f4on ange
merft, meine Wlutter hatte mir gesagt:
Um ein 3abr läßt bu bi4 oiedeicht bo4
taufen. Wun mar# ein 3ahr unb mie
ber Pfingsten. 34 fühlte so einen stug,
ben S4ritt flu gehen. 0 hätte i4# ge«
tan, aber nein unb mieber nein, 3meimal
taufen ist nicht re4i. 2Bar ich benn ge>
tauft? fiieber Befer, bie 2lntroort
mö4te i4 bit überlassen. 0, eine steit,
bie i4 tii4t bef4retbeu sann! 34 teil«
te e# ber »Mutter mit. Sagte i4 bir
nicht, 21braham? sagte sie. Vlir maren
beibe traurig.
stuni flroeiten f)3fingfttag lub mi4 ein
Vruber ein, mit na4 Wüdenau flu sah»
ren, ma« kß ihm au4 nicht absagte.
21de bort fühlten sich glüdlkh unb ge«
ftarft, mie e# mir schien, nur i4, ber
©lenbefte, nkßt. So fam bie SWittag#«
pause. Sie Unruhe mar gema4fen, i4
eilte in ben SBalb unb fu4te mir ein
©ebüfcb unb schrie gum ^errn, um ma#?
Umba#, ma# i4 nicht roodte. ©iug
also mieber mit einem f4merbelabenen
nun tuirft bu Mußt finben. ©r sagte
unter anberm: tyfr mirb ja au4 mit
fBaffer getauft (nicht mit JBein ober
sonst etma#.) Vlenn bu ©lauben haft,
so genügt and) bisse#; bie laufe ist ja
nur ba« stekhen ber Veifiegelung be«
Vuube«. $aft bu aber nicht ©lauben,
so hilft e« bir au4 nicht#, menn bu bkh
and) im $luß taufen läßt, menn auch 2
ob. 3 mal, 10 ob. 20 mal. So ging
i4 nun flumteil beruhigt na4haufe unb
hatte oödigen Vliberftanb geleistet. ©«
tut mir heut? no4 leib baß i4« getan.
Seit ber steit mar mein ©tauben« (eben
gef4roäd)i. 34 lebte flmar religiö«,
ging jonniägli4 gut ttir4e, fa« uiei im
Vierte ©otte#, man sonnte nur au4
nicht« 21rge# na4reben, aber baß 14
steugni# oon 3(fu ablegte, fam nur
bann oor, menn mich jemanb fragte,
©lein Veftreben mar, gang unb gar
re4>)4affen flu leben, fühlte aber jeit
ber steit immei, al# menn mir ma#
fehlte. Harn td) beim Besen be« Vlorte#
©otte# an Sieden, tuo oon Saufen bie
Webe mar, so befonber# mie in Wöm. 6,
3. 4. 5 so gingen mir befonbere ©e«
fühle bur4» bejonber# aber menn Sauf«
fest mar in ber Vrübergemeinbe, so
fühlte kh einen befonbern stug na4bem
Vlaffer. ®# ma: 4 Vlerft, aber e# mar
mir ni4t flu meit ju gehen. $örte id)
bann bte Xaufreb: an, so mußte i4 nur
beistimmen unb sagen: ©# ist bo4 recht
unb na4 ©otte# Sott unb säße bie
Saufe oodfließen. 34 sann nicht fa«
gen, mie mir bann flu »Deute mar. 0
ein Beben! Sropbeut mein Veftreben
mar, re4ti4affen flu leben, fiel t4 bo4
na4 utib nad) in Sünben unb sonnte
feine Stege feiern. So4 ber Jperr
blieb treu.
ni4t, unb mieber ging# an# Veten. So ftetflen in bie Versammlung, bann rour«
mar nun fast ein halbe« 3slßr oerftri* j ben gmei Beßrer orbinitt unb so fuhren
4en, sonnte muß immer no4 nicht ber mir roieber heim.
Vergebung meiner Sünben freuen, ba
bo4 ba# Verlangen so groß mar. Vlie
ber $err fuß nun immer feine steit flum
So fam ber lepte fßfingfttag, ging
bann flur Hir4e unb Vreb. (f. fpra4
über ben Sejt 21pftg. 19, 1—7. 3a,
Segnen erroäßlt, so ßatte er au4 bei bachte ich, ba# ist eine s$rebigt für bich,
©« mar itti 3aßre 93 al« i4 münf4
te in ben Stanb b.-r ©hc ju treten. Sa
14 bie ©ejellj4aften ber 3ugei|b
i4 aber au4 roüujchte, baß e# nicht ein
»Vleßeftanb jonbetn ein Vloßlftanb fein
mö4te, so legte i4 bie 3a4e bem $errn
oor, er fode mir fleigen moßin, bamit
i4 ba# ©lüd ber ©ße genießen unb mir
im ^rieben leben föunten. ©r gab mir,
ma# mein $erfl münf4te; maren ba#
erste 3aßr au4 recht glüdlich, rebeten
oft oon ber großen Siebe 3efu, halten
Dforgen« unb 21benbanba4t> erhoben
un# au4 beim Si)4gebet, mel4e# aber
oft, menn mir ©äite hatten, ber Watur
entgegenging, aber i4 bürste e« tun,
benn i4 fanb nirgenb« im Vlorte ©ot«
te# Dom Sipenbleiben beim ©ebet, nur
oom Stehen ober ctnieen. @# mar mir
au4 ganfl einleu4tenb, roenn man
f4on gegen 2Wenf4en aussieht um ben
Sans au#jufpre4en, so jode man oiel«
meßr gegen ben ©eber aßet ©oben,
gegen unfern Vater im #immel auffte«
ßen unb ihm Sans sagen, ber bo4 aßet
©ßre roert ist. VJie nun bie Sorgen
ber Wahrung ba« ©lauben#Ieben oft
trüben unb in ben Vorbergrunb treten,
so hatten fi4 au4 bei un# solche unb
ähnliche fcinberniffe eingeftedt urb oon
steit flu steil ma4te e# sich spürbar, baß
mir lau mürben. So maren 4 3aßre
bahingeftrkhen, al# e# bem |)errn ge«
lang, un# flutn Stiflefteßen ju brii gen.
Vlir hielten Umf4au, unb mo befanben
(Dir un#? satten ben Jpeilanb fleßen
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Harms, Johann F. Zions--Bote. (Medford, Okla.), Vol. 19, No. 35, Ed. 1 Wednesday, September 2, 1903, newspaper, September 2, 1903; (https://gateway.okhistory.org/ark:/67531/metadc943284/m1/2/: accessed April 19, 2024), The Gateway to Oklahoma History, https://gateway.okhistory.org; crediting Oklahoma Historical Society.