Zions--Bote. (Medford, Okla.), Vol. 19, No. 47, Ed. 1 Wednesday, December 2, 1903 Page: 2 of 6
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mach jene uub ftinber, bie m»dj mit
einem Sieb, meldte« ein eingeborener
Sehrer gebichtet hatte, begrüßten, über
ten rounberfdjönen (besang muhte ich
staunen. Einige Reifer hielten nod)
furge Ansprachen (mooon td) natstrfidj
fein Sott oerftanb). Dabei sagen
festere oor un« auf bem gugboben; eilt
Cfaoane bebient sieb nie eine« Stuhle«
in (Megrnroart eine« ßuropäer«, um
'einem perrn bie gebührenbe $()** ju
erweisen Via ben Versammelten sonn
t man bie greube über meine Anfunft
auf ben Utaficttern c.blefeit unb e« ihnen
anmerfen, bog bie ©lüef unb Segen«
wünsche oon bergen famen. Da« mar
tod) ein schöner Empfang! Teufen mir
an bie Arfunft be« ersten Missionar«
auf bem Vlape, oo sich jept bie cbriftli»
de Sloloutc SJiargarebja auebreitet.
Dj mar niemanb, bet ben Wigtrauen
erroedenben toeigen Wann miQfommen
bieg! Da mar fein $u;e gum Sinnig
bereit! ÜberaQ bidjter Urmalb, in
welchem c« groge Wüge foftete, sich eit.e
notbürftige Sobnung herzurichten.
®ine Umgäuuuitg mugte um bie $ütte
gemacht merben, um bie milben Tiere
jb^tibaltert. 92och beute steht ber
Vaum, unter melchetn Vr. jun.
feine Arbeit hier auf Wirgarerja be>
gonrea hat, »um Anbenfett an jene
fernere entbehrungsreiche 3*i*. Seid)
ein Unterschieb oon bamal« unb jept!
Au« einem steinen Anfang ist im Saufe
oon 20 3ohrcn eine schöne Ghriftenge»
treinbe erftanben, ba bat nd) ba« Sort
be« fterrn erfüllt: „Wein Sort soll
t idjt mieber gu mir leer fommen, fon«
bem tun, ba« mir gefällt unb fofl ihm
gelingen, bagu ich e« fenbe". ®« mad)t
einen erhebenbeu (Sinbrucf, meun man
au« ben ftütten ber ^auancn unsere
schönsten CS^uiäle uub anbere geistliche
Sieber (frohe Votfcba't unb Soangeli*
um«lieber) fingen hört. Uub mit bem
frönen oier stimmigen ©efang unserer
3aoaneit hier tn bet ftircfje saun sich
säum eine unserer ©enteinben in ber
$eimat messen. Senn ber Wifjionar
hier bei feinen f ransen besuchen eine
tinbliche (Ergebung be« Krausen in be«
#errn Söillcn finbet, ober menn er am
Säger etne« Sterberben steht, ber sich
Darauf freut, baheim gu fein bei bem
fterrn, bann befommt er neuen Wut gu
feinem fchmeren Veruf. 3sl» schwer ist
Die Arbeit unter ben 3at>anen*
Stinbe ist so tief gemurmelt, bag e«
lange bauert, bi« ein 3sl0slne Süge,
Diebfiahl ober Sl;ebru<b nur erfennt
al« Sünbe.
Auch bie groge Arbeit«icgeu ber
3aoanen, roogu aderbing« ber Hinflug
be« beigen Klima« beiträgt, macht bem
Wisfiottar fiel gu fdioffen. 3*V ist
J2ti*ernte unb sie fällt biefe«mal gut
au«. Raucher gamilienoater, ber
mal)rfd;eiit!id) fein gelb hätte unbebaut
liegen lassen, menn thn ber Wiffionar
nicht mit Strafaubrohung gut Arbeit
gegromigen hätte, roirb reich an 9tei«.
Die fRet«biifchel roetben in ber fcütte, in
melcter auch bie gange gamilie roohnt,
gu saufen aufgebaut unb bann leben
bie ftapanen roie ber Vogel im $anf=
famen. 8« sparen oerftehen bie meisten
noch nicht; manche Der saufen jept schon
Hei«, mährenb sie hoch später ben
boppelten fßiei« besä nun. fBenn bann
in tlirger Seit ber Aei« aufgegebn ist,
bann besteht bie 9labrung au« grücbien,
Surgeln unb Vläitern, unb bi« ««
neuen 9tei« gibt, ba (ehrt manchmal ber
junger ein. Wan muft jeboeb auch be«
benfen, mit welchen Wüben unbfcämpfen
ein Üaoane gu rechnen bat bei feinem
Schaffen. So lange ber Aei« noch auf
bem gelbe fleht» mug er ihn oor geinben
gu jdjügcn suchen, bie bem beutfehen
Sanbmann feine Veicbroerben machen.
Da« finb bie fBilDjvbireine, bie Affen
unb bie Aei«birbd)en. (Sctytere« finb
fleire, hübsche, aber sehr fchäbliche
Vögcl ) Su biefrm S-rccfe bat man
(leine fcäuecben auf pfählen gebaut,
oon melchen au« bj« gelb Übermacht
mirb. Wicht feilen hingen noch ffiilb»
febmeine in ba« umzäunte Sanb, ba«
jebc jaoaniicfce ^piitte umgibt. Später,
menn ber Aet« glüdltw eingeheimst ist,
beginnt bie 92ot erst redit. Der $au«<
oater bat feine ruhige Stunbe mehr,
weil er gu jerer S o, befonber« be«
Wacht«, barauf gesagt fein mug, bag
au« ben 92ad barb» rfern Diebe fommen,
um ihm feinen Ai« gu stehlen. Solcher
Diebftagl ober ber Versuch bagu ist biet
etma« gang gewöhnliche«.— gür ben
Wenfcben sehr gefähtli U finb gier öiele,
sehr giftige Schlangen. Der 3aoane
ist aber so oorfiltig, bag, ttobbem
jcbermann mit bloßen gügen geht, bod)
ein St langen bi 3 ierbältni«mägig
feiten oorfommt.
Die Wonate 3 iri, Qult unb August
finb hier auf 3aoa bie tühlfte Seit im
3ahre. Doch haben mir je&t so heil,
mie in (Europa mitten im Sommer. ®«
gibt gegenmärtig uiele gieberfranfe.
Da« gieber überfällt ben Wenjcben
meisten« plöplich unb tritt in oer»
fchiebenen Arten auf. Am schlimmsten
ist ba« Walariafiber. Aber auch an
ben Augen unb an Sunben leiben oiele
gaoancn, moran bie groge Unreinlich»
feit unb meisten« ba« schlechte Seben
fdjulb ist. 3m Durchschnitt finb e«
täglich bunbertfßerfonen, bie imftranfen*
hauie behandelt merben ungbie Webigin
holen. 8 « leptetem gwede • merben oft
Tagereisen hier her gern acht. Sie gut
märe e«, menn bie Seute gu rechter Seit
fäaien! Aber ba roeroen erst ade anbetn
Versucht gemacht unb 3aubermittel an»
gemanbt unb menn ade« nicht« hilft unb
bie 92ot auf« höchste gestiegen ist,
fommen sie hilfefuchenb hierher, mo e«
bann manchmal gu spät ist. ®« ist un»
begreiflich, ma« man ba für {^redliche
Sutiben sieht! Aber munberbar in ben
meisten gädeu ber Erfolg! Vot nicht
langer ftöt fam ein 992äb<hen in«
fi'tanfenhau«, beffen groge Veinmunbe
einen so fürcbterlichen($erucb verbreitete,
bag jebermann baoon lief. Sährenb
mein Vräutigam bie SBunbe oerbanb,
fing ba« 9J2äDcgfcn heftig an gu meinen.
Auf lie grage nach ber Ursache feiner
Tränen antwortete e« enblich: „Ach
meine eigene W2utter tonnte e« nicht
mehr in meiner 92ähe aushalten unb ich
sann e« nicht begreifen, roteSie biefe« an
mir tun sönnen". Da« ÜWäbdjen ist
noch hiet auf SWargarebja unb ist gang
gefunb. Dergleichen gäde finb nicht
feiten. AJieberfjolt merben Vlinbe ge»
bracht unb weil biefe nicht aufgenommen
merben sönnen, fam e« oor, bag sich bie
tyegleiier heimlich au« bem Staube
machten unb ben Vlmben hiev figen
liegen. Q)a« bann mit solchen ärmsten
anfangen? S« mirb hier oiel getan;
aber roa« fodte unb fönnte nicht noch
ade« getan merben, menn bie Wittes ba»
)>i nicht fehlten!
Sum Schlaffe rufe id (such öden unb
un« ba« fBort 3oh. 9, 4 gu: „KBirfet
•o lange e« Tag ist; e« fommt bie92ad)t,
Da niemanb muten sann".
Siebe Srfdnoifter! Seiet, bag ba«
92eich Sötte« gebauet merbe auf ber
gangen (frbe unb gebenft bejonbet«
unserer Wiffum«arbeit auf Wargarebja.
(lÄemeinbeblait.)
meine Hetehmng.
Sicher „3'on« Vote"! 2öeil mir
Dich schon ba« groeite 3slht al« mid»
fommenen Öaft in unjerem staute hoben,
so bürste ich schon manchen Segen ge»
nirgen. Vefunber« bie Vefehrungcn
haben mir manche SegcnOttätie oerur»
lacht, unb so bactite auch ich, in meiner
Schroachheit bir meine Veteh^ung mit
auf ben 9Bcg gu geben. Weine Gllcrn
mären schon lange belehrt, Daher sie mir
manche ftrmahnuug an mein $erg leg
ten. (frgä'.)lten oon ber Siebe 3eiu»
bag er ben Tron verlassen habe, um
arme Sauber selig gu machen. Weine
ßltcrn mareu sehr arm unb ich mugte
bei Den fremben Seme Dienen unb mein
Sehen mar gottlo«. AUeö Unheil«, oder
Sünbe mar id) ood aber eine Ahnung
hatte ich in mir, bag mein Seben jo
nicht bestehen sönne, e« uiiigte umge
änbert merben, aber id) mar nod) jung
unb au« bem Aborte (gotte« mugte id)
nicht oiel toetl ich e« nicht einmal in bie
$anb nahm; bie Suft ber Alelt mar
mit oiel lieber. AI« ich 20 3°hie war,
besam ich ßfoge Unruhe über mein
Seelenheil. Dann fing ich an gu suchen
in bem Sorte QMte«, befonber« ir bem
Jieuen Testament. 3emehr ich suchte
in ber Schrift, jemehr mürbe mir flar
unb so suchte id) noch bi« in« 23 3slt)*.
Dann tarnen reifenbe Viüber: Siemcn«
unb klaffen, bie hielten Abenbftuuben
unb ihre 92ebe mar oon bem gefreugig»
ten ^eilanb. Sie betonten bie Iheugig*
ung so, bag bie fhiegifuechte ii)ui 92ägel
burch $)änbe unb güge schlugen unb an
ba« ftreug nagelten, bann hoben sie e«
auf unb stellten ei mit einem Schlag in
ein Sod) auf, bag e« in ben $änben unb
gügen einen *Jtig gab unb ba« un<
fchulbige VIut lief auf bie @rbe. £>
ba« nahm mich fe hin, bag ich bachte,
mir sprang ba« $erj au« ber Vruft
unb tonnte Durch Seinen fein Sort
sagen. 3d) legte uiid) gu Vett, sonnte
aber nicht schlafen, e« brücfie mein $erg
so gujammen, bag ich bad)te, ich mügie
sterben. Dann staub id) auf unb fniete
nieber auf bie (£rbe unb betete gu @ott,
er fode sich bod) erbarmen über mich
fünbigen Wenjch; er mode boch nicht
gebenfen meiner Uebertietungen. 3d)
fanb aber noch feine Tröstung.
Um eine Socfje mar bei un« in
tönigSberg groge Versammlung. 3d)
bachte, id) merbe e« ben örübern oor
sieden, vielleicht mirb mir geholfen roa»
ben. Dann sagten bie Vrüber, fei nur
getrost, lieber Vruber, ber $eilanb sucht
Dich unb tuiQ beine Verfdiulbigung Bei»
geben. Sir fnieten nieber unb id) tonnte
bem lieben $eilanb bansen, bag er mich
au« ber ginfterm« gum wunberbaren
Sicht gebracht, ttr hatte mir ade meine
SÜnben »ergeben.
Dann wollte ich einen Vunb be«
guten Semiffen« mit Sott machen. Die
Viüber lautetia) unb Vechtolt baten
mid), ich foQc <• aufschieben bt« gum
grühjahr, bann würbe ber $err and)
meine liebe grau belehren. 34 fIU(l
sie, ob ge ein Sort fanben im 92eucn
Testament, aufgufdjieben, bann roolle ich
bi« gum grübiahr warten. Wir war
e« so, heule, so euch ber Seift mahnet,
so gehorchet feinet Stimme. (£« war
sehr fält, aber id) würbe getauft auf
ben 92amea 3*1“ tt brist* unb würbe
in bie gläubige Semeinbe aufgenommen.
Weine liebe grau würbe ba« grühjahr
aufgenommen. 3*tM f*1^ *• f4on 20
3at)r, bag ich in ber Semeinbe ber
ttinber Sötte« bin unb biene bem $errn
mit greuben.
Siebe Seiet, id) bitte, fodte e« bir so
ergehen, bag bu unruhig wirft, mach e«
aud) so, bettn wer ba bittet bei nimmt,
roer sucht, bet finbet nnb wer anflopfet,
bem wirb auigetan.
ftonrab (fhrifiian @raboro«ti)
in Ülunifow, 92g(. an ber bonijchen
Seite.
€iit Reisebericht
(Schlug)
3n fjjortlanb, Ciegon hat unsere
(gemeinDe schon oiel Stürme erlebt:
etliche (^lieber finb gu anbetn Qfemein«
fchaften übergetreter, anbere ^aben sich
garücfgegogen unb gehörnt nirgenb« hin,
mährenb nur ein Heine« päuflein nod)
gufammenhält unb in Siebe oerbunbeu
steht. Sie schauen sehnjüdjiig barnad)
au«, bag einer unserer lehrenben Vrü»
ber hioz^hen möchte, unb ba« fodte
auch geschehen, benn e« finb oiele
Deutsche in Vortlanb. Da märe Arbeit
genug, ohne bag er sonst etwa« täte,
al« ba« 9teid) trotte« gu bauen; er
fodte fein anber ©ejchäjt haben, fonberu
nur mit bem @oangelium Dienen.
Den 10. 92oo. abenb« oerlieg ich
fßortlanb unb fam am 12. in Salt Säte
(£itt), U'ah, an. statte etliche fReifege»
fährten unb gingen gu ben brei Wor»
monentetnpeln. (fingen in ben flein»
ften, wo eine groge Orgel steht unb gu
Versammlungen benupt wirb. Der
groeite ist 250 g. lang unb 150 g. breit
unb länglich runb. gnmeubig finb
hoppelte Sipe, b. h- unten unb oben.
Der 9taum sagt 15000 Wenjcgen. Vot»
ue um bie Orgel herum finb numtnerirtc
Sifje für 500 ©horjänger. Die groge
Orgel mirb mittelst (Sleltricität gespielt
unb tostet 115 Taujenb Dod. 9J2an
spielte un« etma« barauf oor. Der
britte Tempel mirb ba« Aderheiligfte
genannt, ba barf niemanb hm«*** ui*
nur bie Wormonenpriefter. 92ad)bem
mir un« nod) bie Stabt angesehen,
fugten mir ab nach Denoer. Solo. Von
ba machte ich «iu*u Abstecher nach Sinb»
for, (Solo. unb blieb ba über Sonntag.
Die Seute finb ba recht unterjocht, um
beu Dodar gu gewinnen. Wontag früh
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Harms, Johann F. Zions--Bote. (Medford, Okla.), Vol. 19, No. 47, Ed. 1 Wednesday, December 2, 1903, newspaper, December 2, 1903; (https://gateway.okhistory.org/ark:/67531/metadc943221/m1/2/: accessed April 23, 2024), The Gateway to Oklahoma History, https://gateway.okhistory.org; crediting Oklahoma Historical Society.